Gesunder Boden – gesundes Leben

Wir gehen auf ihm, wir leben von ihm, aber wir gehen oft nicht gut mit ihm um – unser Boden. Zum Start der 2. Aktienemission am 15. November 2022 fand ein Kick-Off-Event statt mit vier verschiedenen Perspektiven dazu. Eine Nachlese.

Maria Laach, 15.11.2022. 2,3 Millionen Hektar Fläche werden in Österreich landwirtschaftlich bewirtschaftet. Dreiviertel davon konventionell, 26,6 % biologisch – damit sind wir Spitzenreiter in der EU (9%). Allerdings liegt der Bio-Zuwachs nur bei 1% pro Jahr. Das EU-Ziel, den Bioanteil bis 2030 auf 40% aufzustocken, kann so nicht erreicht werden. Gleichzeitig werden 12 Hektar in Österreich TÄGLICH versiegelt!

Dr. Ute Scheub, Co-Autorin „Die Humusrevolution“:

Das Spiel heißt ‚David gegen Goliath‘. Der Goliath ist eine weltweit verflochtene Agroindustrie: brasilianische Großgrundbesitzer, die Wald abholzen, um genverändertes Soja für unsere Schweine anzubauen, die Düngemittel- und Chemieindustrie, Landmaschinenhersteller und die Lebensmittelkonzerne, die die Preise der Bauern drücken. Sie alle bringen viele Verlierer mit sich. Die Davids sind die vielen Bio-Kleinbauern auf dieser Welt – im globalen Süden übrigens vor allem Frauen. Sie bringen die Vielfalt in unsere Ökosysteme, die wir dringend brauchen, weil sie stabiler und widerstandsfähiger sind als Monokulturen, gerade bei zunehmenden Dürren. „Zusätzlich brauchen wir die Flächen, die derzeit für die Massentierhaltung belegt sind. Dann könnten wir sogar die wachsende Menschheit bis 2050 biologisch ernähren. Doch dafür müssten wir unseren Fleischkonsum um mindestens 50% reduzieren.“

Astrid Lugner, Geschäftsführerin Culumnatura in Ernstbrunn:

Den Zusammenhang von Gesundheit und Boden durfte sie am eigenen Leib erfahren. Mit 19 Jahren hatte sie eine schwere Nickelallergie – der hochgradig im Kunstdünger und damit in unserem Obst und Gemüse enthalten ist. Deshalb ernährt sie seit 45 Jahren rein biologisch – und damit beschwerdefrei. Ihre Erfahrungen gibt sie seitdem in ihrem Unternehmen weiter als Referentin u.a. für vitalstoffreiche Ernährung – für „gesunde Kulturen in ihrem Unternehmen, sprich für eine gesunde Unternehmenskultur“. Nach dem Motto: man ist, was man isst. Oder besser: man wird, was man isst – nämlich krank oder gesund.

Andreas Egger, Gründer der Milchkandl-Genossenschaft in Weinzierl am Walde, einer von derzeit 27 Lizenzpartnern der Regionalwert AG: Für ihn versinnbildlicht der Boden das Gemeinsame. Denn bei seiner Genossenschaft haben sich viele kleine Davids zusammengefunden, um einen größeren David zu gründen: eine regionale Biomilch-Molkerei. Durch Nachrangdarlehen u.a. aus dem Aktienkapital der Regionalwert AG kann die eigene PV-Anlage nun ausgebaut werden und liefert 80 % des Strombedarfs. Zusätzlich zu weiteren Vertriebs- und Kooperationsmöglichkeiten innerhalb des Netzwerkes: in einem gemeinsamen Verkaufsraum mit einem Biohof holen sich die Kunden ihr Biogemüse, ein Kühlschrank hält die Milchprodukte parat. Andere Betriebe liefern Kräuter und Früchte. „Die Regionalwert AG ist Humus für regionales und ökologisches Wirtschaften“.

Alfred Schwendinger, Gründer und Vorstand der Regionalwert Niederösterreich-Wien AG, war selbst 37 Jahre Biobauer und der Boden war das wichtigste, mit was er sich beschäftigt hat:
Eine gute Humusschicht ist die Basis für gesunde Lebensmittel von langfristig ertragreichen Böden – dank Mikroorganismen und Bodentierchen, Wasser, Wärme, Luft und Biodiversität. Bodenverdichtung durch schwere Maschinen, Bodenbearbeitung und Monokulturen zerstören viel. Deshalb unterstützt die Regionalwert AG vor allem Betriebe, die ökologisch und regenerativ wirtschaften. Denn ihre Nachhaltigkeits-Leistung wird ihnen mit dem Verkauf ihrer Produkte nicht abgegolten. Auch Förderungen greifen hier nicht, denn gefördert wird vorrangig nach Fläche und nicht wie nachhaltig bewirtschaftet wird. So bekommt ein großer konventioneller Betrieb viel Förderung, während ein kleiner Bio-Betrieb fast nichts bekommt. Diese können sich deshalb nicht entwickeln und investieren. „Je mehr Nachhaltigkeit im Spiel ist, desto mehr Unterstützung ist nötig. Dafür gibt es die Regionalwert-Aktien“.

Noch bis 31. Jänner 2023 können Regionalwert-Aktien im Wert von 600 Euro je Stück erworben werden. Die Rendite? Zukunftsfähige Bio-Betriebe, die für gesunde, regional produzierte Lebensmittel auf unseren Tellern sorgen. Auch morgen noch.

Alle Infos zur Aktienemission findest Du HIER.

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